Fastenlauf des Gymnasiums Lohne

Informationen zur Verwendung der Spendengelder

Allgemeine Informationen:

Bereits seit 27 Jahren findet am Gymnasium Lohne jährlich ein traditioneller Spendenlauf in der Fastenzeit statt. Insgesamt ist in diesen Jahren dabei die großartige Summe von ca. 800.000 Euro unter dem sportlichen Einsatz (Laufen, Schwimmen, Freeletics, Yoga) der gesamten Schulgemeinschaft gesammelt worden. Im Jahr 2024 wurde ein Rekordergebnis von mehr als 47.000 Euro erzielt!

Die Spendengelder werden vor allem an drei feste Projekte in Peru, Kamerun und Honduras mit Unterstützung der Hilfsorganisationen Adveniat, Misereor und der Deutsch-Honduranischen Gesellschaft e.V. weitergeleitet. Alle drei Projekte sind durch ehemalige Schülerinnen unseres Gymnasiums initiiert worden, die diese Projekte bereits persönlich vor Ort kennengelernt haben und auch heute noch die Kommunikation mit den Verantwortlichen in den jeweiligen Ländern begleiten. In regelmäßigen Abständen erhält das Gymnasium Lohne Berichte, Fotos, Filme, genaue Auflistungen und Nachweise über die Verwendung der Spendengelder. So zeigt sich, dass im Laufe der Jahre mit Hilfe der Spenden des Gymnasiums Lohne vielen Kindern und Jugendlichen bereits eine bessere Gegenwart und Zukunft ermöglicht werden konnte.

Neben den drei Hauptprojekten wurde ein Teil der Spendensumme in den vergangenen Jahren auch zur Unterstützung von Menschen in aktuellen Katastrophenlagen zur Verfügung gestellt, z. B. für unsere ukrainische Partnerschule in Kyjiw und für die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien.

Vorstellung der Projekte und Verwendung der Spendengelder 2025:

Unterstützung in Yurimaguas (Peru):

Die Spenden des Gymnasiums Lohne werden im sehr abgelegenen Gebiet von Yurimaguas jedes Jahr zum großen Teil für die Ernährung und Versorgung (u. a. mit Kleidung, Medizinprodukten und Hygieneartikeln etc.) unterernährter und kranker Kinder und Schulkinder mit und ohne Behinderung verwendet. Dabei werden bestehende Heime, Schulen und Zentren in Yurimaguas unterstützt, wie z. B. das Heim „Maria de Narazet“ für Kinder mit Folgeerscheinungen von Kinderlähmung, Down-Syndrom und anderen lebenseinschränkenden Krankheiten, die dort in Abstimmung mit den weit entfernt liegenden Krankenhäusern zusätzliche medizinische Hilfe erhalten.

Zu nennen ist auch die Unterstützung von Schulbäckereien vor Ort („Frühstücksprojekt“), die den Jugendlichen zugleich eine Ausbildung und sinnvolle Tätigkeit ermöglichen. Ein weiterer Teil der Spenden wird für die Ausbildung von jungen Frauen und Müttern aufgewendet, immer mit dem Ziel, zukünftig den Lebensunterhalt für sich und ihre Familien eigenständig verdienen zu können.

Unterstützung in Touboro und Ngaoundéré (Kamerun)

In Kamerun werden die Spendengelder zu einem Teil jährlich vor allem zur Deckung laufender Kosten (Nahrungmittel, Schulmaterial, Gehalt für die Lehrer) für eine Schule bzw. ein Internat genutzt, das Kindern und Jugendlichen eine schulische Bildung ermöglicht, die sonst aufgrund der zu großen Entfernung zwischen ihrem Heimatort und der Schule nicht möglich wäre.

Ein weiterer Teil der Spendensumme kommt einem Kinderheim mit über 40 Kindern (teils Waisenkinder und teils Kinder, deren Eltern die Erziehung und Versorgung aus unterschiedlichen Gründen nicht übernehmen können) in allen Altersgruppen zugute.

Des Weiteren wurden in den vergangenen Jahren mit den Spenden unseres Gymnasiums neue Schulgebäude und eine Schulküche für die wachsende Anzahl der Schüler des Internats errichtet und Solarplatten installiert, um eine zuverlässige Stromversorgung zu sichern. Im Jahr 2024 konnten mit den Spendengeldern Geräte für einen Computerraum für die Schule angeschafft werden.

Sr. Nicole aus Ngaoundéré besuchte unser Gymnasium in den vergangenen Jahren bereits zwei Mal und berichtete den Schülerinnen und Schülern aus erster Hand von der Situation und unserer Hilfe in Kamerun.

Unterstützung in Honduras

In Honduras, einem der ärmsten Länder Mittelamerikas, in dem zwei Drittel der Menschen unterhalb der Armutsgrenze leben und jedes vierte Kind unterernährt ist, unterstützen wir jedes Jahr unterschiedliche Projekte der Deutsch-Honduranischen Gesellschaft. So wurden die Spenden der letzten Jahre beispielsweise zur Finanzierung und Überführung von Containern mit ausrangierten Schulmöbeln aus Deutschland verwendet sowie für die Renovierung des Dachs und der Innendecke in dem Kinderheim „Nutre Hogar“ für unterernährte Kinder im Kleinkind- und Vorschulalter. Ebenfalls konnte eine Schule in Urraco unterstützt werden, die sehr stark von Überflutungen durch Hurrikans in der Region betroffen war und viele Neuanschaffungen tätigen und Renovierungsarbeiten durchführen musste.

Im Jahr 2024 wurde das Spendengeld für ein Bewässerungssystem mit Regenwasser für ein Schulgartenprojekt einer Schule in Santa Cruz de Yojoa eingesetzt. Durch das Projekt soll bereits Kindern vermittelt werden, wie man eigenes Obst und Gemüse anpflanzen kann, um der Unterernährung entgegenzutreten. Im Jahr 2025 ist mit den Spendengeldern unseres Gymnasiums der Aufbau und die Ausstattung dreier Schulbibliotheken in der Region Trinidad geplant.

Wie wichtig die Spenden des Gymnasiums Lohne für die Menschen in diesen Ländern sind und wie groß die Dankbarkeit der Menschen ist, zeigen beispielhaft diese Ausschnitte aus Briefen aus Peru und Kamerun [Link] an unsere Schule.

Wir würden uns sehr freuen, wenn auch Sie durch ein Sponsoring der Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Lohne unsere jährliche Spendenaktion unterstützen und so Kindern und Jugendlichen in Peru, Kamerun und Honduras zu besseren Lebensumständen und Zukunftschancen verhelfen!

Briefe:

Zunächst ein Ausschnitt aus einem Brief von den Schwestern des Ordens “MISIONEROS DE JESÚS” aus Peru, der das Gymnasium Lohne im Frühjahr 2022 erreichte.

„Liebe Schulgemeinschaft des Gymnasiums Lohne,

in Yurimaguas betreiben wir das Heim für „behinderte Kinder“, María de Nazaret. Kinder mit Folgeerscheinungen von Kinderlähmung, Down-Syndrom und anderen lebenseinschränkenden Krankheiten kommen in dieses Heim und bekommen dort medizinische Hilfe in Form von Behandlungen, Therapien und sogar Operationen, immer in Abstimmung mit den Krankenhäusern in Lima.

Dieses Heim hat keine dauerhafte wirtschaftliche Unterstützung von Seiten des Staates und häufig fehlt es schon an Grundnahrungsmitteln, wie z.B. Milch. Durch die Spenden des Gymnasiums Lohne können wir dieses Heim unterstützen. Vielen Dank!

Ein Thema, das uns besonders bewegt, ist das folgende:

Es zeigt sich immer mehr, dass in der Kultur der indigenen Shawi-Gemeinschaften und anderer angesichts ihrer Armut und Isolation die Geburt von Zwillingen etwas gegen die Natur ist, weil sie sagen, dass eine Mutter nicht zwei Kinder gleichzeitig ernähren und versorgen kann. Und kulturell sehen sie es als normal an, eines der beiden Kinder sterben zu lassen.

Für uns war diese Situation sehr erschütternd und mit den Spendengeldern des Gymnasiums Lohne, die wir nunmehr seit 25 Jahren verlässlich bekommen, haben wir die Eltern von neugeborenen Zwillingen bis zum dritten Lebensjahr mit den lebensnotwendigen Grundnahrungsmitteln, wie z.B.  der Milch, unterstützt. Und wir flehten die Eltern an, ihre Kinder nicht sterben zu lassen.

Durch die finanzielle Hilfe des Gymnasiums Lohne konnten mehrere Zwillingskinder gerettet werden! Sie sind jetzt schon in der Schule oder in der High School.

Die Spenden des Gymnasiums Lohne wurden zu 90% für die Ernährung unterernährter, anämischer und kranker Kinder und Schulkinder verwendet, die keine Unterstützung vom Staat erhalten.

Zehn Prozent der Gelder wurden im Laufe der Jahre für die Behandlung von erkrankten Kindern und Jugendlichen an z.B. TBC, AIDS oder Leishmania sowie für die Ausbildung von Müttern und Jugendlichen eingesetzt.

Da wir in diesen kleinen Gemeinden in unserem Zuständigkeitsbereich eine Wirtschaft aufbauen wollten, hielten wir es für wichtig, dass sie in Schulen oder ähnlichen Einrichtungen lernen würden, um so später ihre eigenen Familien finanziell unterstützen zu können.

Mehrere junge Leute, die diese Schulen absolviert haben, arbeiten heute als Bäcker und verdienen ihren Lebensunterhalt. In ähnlicher Weise stellen viele Mütter verschiedene Backwaren her, verkaufen diese und decken so den wirtschaftlichen Bedarf ihres Hauses.

Im Jahr der Pandemie und den Nachpandemiejahren 2021 und 2022 ist die Unterstützung des Gymnasiums Lohne für die Kinder sehr wichtig gewesen, da oftmals Hunger herrscht und die Familien weniger Ressourcen haben als früher. Aus diesem Grund wurden für viele unterernährte Kinder spezielle vitaminisierte Milch sowie Lebensmittel, Antiparasitika und Vitamine gekauft.

[…] Die wirtschaftliche Hilfe, die ADVENIAT uns von den katholischen Brüdern und Schwestern in Deutschland zukommen lässt, ermöglicht es uns zu leben, sie trägt uns. Sie hilft uns auch, Gebetsstätten in den Gemeinden zu bauen …

Die Unterstützung, die wir vom Gymnasium Lohne alljährlich bekommen, ermöglicht uns, die heilende Hand Jesu für die Ärmsten zu sein.

Ihnen zu sagen, dass ich Ihre Hilfe zu schätzen weiß, ist eine Untertreibung. Was ich empfinde und was wir Missionare Jesu Ihnen gegenüber empfinden, ist nicht nur Dankbarkeit. Es ist Anerkennung und Wertschätzung.

Im Laufe der Jahre haben wir Ihre Nähe zu diesen Gemeinschaften gespürt. Sie können sich nicht vorstellen, was Sie für diese Mission im Amazonas tun! Ohne Ihre Hilfe wären viele lebensbedrohliche Situationen nicht verhindert worden; viele Menschen hätten die Freude und das Leben nicht gesehen.

Dafür: DANKE, BRÜDER UND SCHWESTERN.

Mit brüderlicher Zuneigung,

Maria del Carmen Figueroa

Verantwortlich für das Programm „Gymnasium Lohne“

Der nachfolgende Ausschnitt stammt aus einem Brief von Sr. Nicole aus Kamerun, der im Mai 2022 geschrieben wurde:

„An alle unsere Freunde in Lohne,

Wie können wir euch für dieses wunderbare Geschenk danken, das ihr uns gemacht habt? Solarplatten, die die ganze Mission beleuchten!!! Nicht mehr in der Nacht bei Kerzenlicht leben. Ihr müsst wissen, ab 18 Uhr ist es hier dunkel, an allen Tagen des Jahres sind die Nächte lang …

Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, welche Bedeutung dieses große Geschenk, das ihr unserer Mission in Touboro in Kamerun gemacht habt, für uns hier hat. Dazu müsst ihr wissen, dass es hier keine sichere Stromversorgung gibt. Was würdet ihr machen, wenn euch plötzlich der Strom abgeschaltet, das Licht ausgeknipst wird, ohne Vorwarnung, zu jeder Zeit. Stellt euch vor, ihr habt gerade wichtige Arbeiten zu erledigen und werdet plötzlich abrupt unterbrochen. Oder es ist einfach nicht möglich, sich mit dem Internet zu verbinden, diesem Herrn, der sich in unser Leben eingeschlichen hat, um zu arbeiten oder sogar zu entspannen, aber das ist noch das geringste unserer Probleme. Es gibt sogar noch Schlimmeres und vor allem Beunruhigenderes. 

Seit einigen Jahren lebt die Bevölkerung von Touboro mit zunehmender Intensität in Angst. Geiselnahmen mit der Forderung nach enormen Lösegeldern, die unsere armen Bauern nur zahlen können, wenn das ganze Dorf zusammenhält, um den unersättlichen Hunger der Entführer zu stillen. Zunächst war die Unsicherheit vor allem das Los der Dorfbewohner, aber jetzt herrscht sie auch in der Mission in Touboro. Wenn die Entführer mit ihrer Beute nicht zufrieden sind, töten sie ohne die geringste Reue die Menschen, die sie als Geiseln genommen haben. Sogar unsere Schwestern sind in den letzten zwei Wochen zur Zielscheibe geworden. In drei aufeinanderfolgenden Nächten drangen Männer in unsere Mission ein. Zunächst ins Schullager unserer Töchter, jedoch ohne etwas mitzunehmen. Dann, in der nächsten Nacht, wollten sie die Tür unserer guatemaltekischen Schwester aufbrechen, die noch nicht einmal ein Jahr in Kamerun ist. In der zweiten und in der dritten Nacht wieder. Sie ist jetzt zu uns nach Ngaoundéré gekommen, weil sie sich in Touboro nicht mehr sicher fühlt, obwohl sie sich dort sehr wohlgefühlt hat.

Liebe Freunde aus Lohne, das Gute wird immer belohnt. Möge Gott euch segnen und euch in eurem Leben erfolgreich sein lassen.

Danke, tausendmal danke für das, was ihr Freunden tut, die ihr vielleicht nie sehen werdet. Aber ich hoffe, dass eines Tages, und das ist mein allergrößter Wunsch, dass eines Tages eine kleine Gruppe von euch nach Kamerun kommen kann.

Ihr seid immer in unseren Gebeten präsent, jeden Abend um 18 Uhr sind wir mit euch vereint. Wir verfolgen die Nachrichten aus Europa sehr genau und wissen, dass ihr sehr schwierige Zeiten durchlebt: Covid; Krieg, Arbeitslosigkeit…

Möge Gott euch alle beschützen!

Wir danken all den Lehrern, die euch betreuen, die euch auf diesem Weg der Freundschaft in Übersee führen, einer sehr uneigennützigen Freundschaft.

Eure Freunde aus Touboro, die Kinder und die Schwestern des Heims Saints Anges Gardiens danken euch erneut tausendfach.

Mit freundlichen Grüßen

Sr. Nicole,

die die große Freude hatte, euch 2017 in Lohne zu besuchen, und die eine wunderbare Erinnerung an ihren Besuch behalten hat.“

Ngaoundéré, den 17. Mai 2022.